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r Gebäudeenergieausweis: Unterschiede, Arten und Bedeutung beim Immobilienverkauf
Beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie spielt der Gebäudeenergieausweis eine wichtige Rolle. Er informiert über die Energieeffizienz eines Gebäudes und gibt Käufern sowie Mietern eine Orientierung zu den erwarteten Energiekosten. Doch welche Arten gibt es, wann wird er benötigt, und worin unterscheiden sich die verschiedenen Energieausweise? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen.
Was ist ein Gebäudeenergieausweis?
Der Gebäudeenergieausweis ist ein offizielles Dokument, das die Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet. Er zeigt auf einer farblichen Skala von A+ (sehr energieeffizient) bis H (sehr ineffizient), wie hoch der Energieverbrauch oder -bedarf einer Immobilie ist.
Er dient vor allem dazu:
✅ Käufern oder Mietern eine Einschätzung über zukünftige Energiekosten zu geben
✅ Energieeinsparpotenziale sichtbar zu machen
✅ Die gesetzlichen Vorgaben der Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen
Achtung: Beim Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie ist der Energieausweis gesetzlich vorgeschrieben. Er muss bereits bei der Immobilienanzeige vorliegen!
Welche Arten des Energieausweises gibt es?
Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren zur Berechnung der Energieeffizienz eines Gebäudes:
1. Verbrauchsausweis – Messung auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs
Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner der letzten drei Jahre.
Merkmale:
Einfach und günstig zu erstellen
Grundlage sind die Energieabrechnungen der letzten Jahre
Das Nutzungsverhalten beeinflusst den Wert stark
Geeignet für:
Wohngebäude mit mindestens 5 Wohneinheiten
Gebäude mit Baujahr nach 1977, da diese bereits nach moderneren Energiestandards gebaut wurden
Vorteile:
✔ Kostengünstig (ca. 50 – 150 €)
✔ Einfach zu beantragen
Nachteile:
✖ Werte hängen stark vom individuellen Verbrauch der Bewohner ab
✖ Keine objektive Aussage über die Bausubstanz oder Dämmung
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2. Bedarfsausweis – Berechnung nach Bauweise und Technik
Der Bedarfsausweis wird anhand der Gebäudestruktur, Dämmung und Heiztechnik berechnet. Er zeigt den theoretischen Energiebedarf unabhängig vom individuellen Verbrauch.
Merkmale:
Expertenberechnung auf Basis von Baujahr, Dämmung, Heizsystem usw.
Zeigt den realen energetischen Zustand des Gebäudes
Geeignet für:
Wohngebäude mit weniger als 5 Wohneinheiten
Ältere Gebäude (vor 1977 gebaut), die nicht energetisch saniert wurden
Vorteile:
✔ Aussagekräftiger, da unabhängig vom Nutzungsverhalten
✔ Zeigt energetische Schwachstellen auf
Nachteile:
✖ Teurer als der Verbrauchsausweis (ca. 300 – 500 €)
✖ Aufwändigere Erstellung durch einen Energieberater
Wann ist welcher Energieausweis Pflicht?
Achtung: Bei Falschangaben im Energieausweis drohen Bußgelder von bis zu 10.000 €!
Was steht im Energieausweis?
Ein Energieausweis enthält:
✅ Energieeffizienzklasse (A+ bis H)
✅ Endenergieverbrauch oder -bedarf in kWh/(m²a)
✅ Primärenergiebedarf (z. B. Gas, Öl, Fernwärme)
✅ Empfehlungen für energetische Sanierungen
Fazit: Welcher Energieausweis ist der richtige?
Für Wohngebäude mit mehr als 5 Wohneinheiten oder neuere Gebäude reicht ein Verbrauchsausweis.
Für kleine Altbauten (vor 1977, unsaniert) ist ein Bedarfsausweis Pflicht.
Wer eine präzise Einschätzung möchte, sollte den Bedarfsausweis wählen!
Möchten Sie Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten? Dann benötigen Sie den passenden Energieausweis. Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!