
Nebenkosten beim Immobilienkauf: Welche zusätzlichen Kosten fallen an?
Der Kauf einer Immobilie ist eine große Investition – doch neben dem Kaufpreis gibt es weitere Kosten, die Käufer oft unterschätzen. Diese sogenannten Nebenerwerbskosten können je nach Region und Immobilientyp erheblich variieren. In diesem Artikel erläutern wir die wichtigsten Nebenkosten beim Immobilienkauf, damit Sie finanziell gut vorbereitet sind.
1. Grunderwerbsteuer – Pflichtabgabe an den Staat
Die Grunderwerbsteuer ist eine einmalige Steuer, die beim Kauf einer Immobilie oder eines Grundstücks anfällt. Sie variiert je nach Bundesland und liegt in Deutschland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.
💡 Beispiel:
Bei einem Kaufpreis von 400.000 € und einem Steuersatz von 5 % beträgt die Grunderwerbsteuer 20.000 €.
Tipp: In einigen Fällen kann die Steuer gesenkt werden, wenn beispielsweise Möbel oder Einbauküchen im Kaufvertrag gesondert aufgeführt werden.
2. Notar- und Grundbuchkosten – Rechtliche Absicherung
Jeder Immobilienkauf muss notariell beurkundet werden. Der Notar erstellt den Kaufvertrag, beglaubigt die Unterschriften und sorgt für die Eintragung ins Grundbuch.
Diese Gebühren fallen an:
Notarkosten: ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises
Grundbuchkosten: ca. 0,5 % des Kaufpreises
💡 Beispiel:
Bei einem Kaufpreis von 400.000 € entstehen Notar- und Grundbuchkosten von ca. 6.000 – 8.000 €.
Tipp: Die Gebühren sind gesetzlich festgelegt und bei allen Notaren ähnlich – Vergleiche sind daher nicht notwendig.
3. Maklerprovision – Wenn ein Makler involviert ist
Falls ein Immobilienmakler am Kaufprozess beteiligt ist, fällt eine Maklerprovision an. Seit Dezember 2020 gilt in Deutschland die Regelung, dass sich Käufer und Verkäufer die Provision in der Regel teilen.
Maklerprovision nach Bundesland
Üblicherweise 3,57 % – 7,14 % des Kaufpreises
Meist wird die Provision hälftig zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt
💡 Beispiel:
Bei einem Kaufpreis von 400.000 € und einer Maklercourtage von 3,57 % (inkl. MwSt.) zahlt der Käufer 7.140 €.
Tipp: Ein guter Makler kann Ihnen Zeit und Geld sparen.
4. Kosten für die Finanzierung – Zinsen und Gebühren
Wenn der Immobilienkauf über ein Darlehen finanziert wird, fallen zusätzliche Kosten an:
✅ Bearbeitungsgebühren der Bank (je nach Anbieter)
✅ Zinsen und Tilgung (hängt von Ihrem Darlehen ab)
✅ Gebühren für die Eintragung der Grundschuld (ca. 0,2 – 0,5 % des Darlehensbetrags)
💡 Beispiel:
Für eine Grundschuldeintragung von 300.000 € fallen ca. 600 – 1.500 € an Notarkosten an.
Tipp: Lassen Sie sich verschiedene Finanzierungsangebote geben, um die besten Konditionen zu erhalten.
5. Weitere mögliche Nebenkosten
Neben den klassischen Nebenkosten gibt es noch weitere Posten, die Käufer oft übersehen:
Umzugskosten
Umzugsunternehmen: ca. 1.000 – 3.000 € (je nach Entfernung und Umfang)
Eigene Transportkosten: Mietwagen, Benzin, Helfer
Renovierungs- oder Sanierungskosten
Malerarbeiten, Bodenbeläge, neue Küche
Energetische Sanierung, neue Fenster oder Heizung
Je nach Zustand der Immobilie mehrere tausend bis zehntausende Euro
Erschließungskosten bei Neubauten
Anschluss an Strom, Wasser, Gas, Telefon & Internet
Je nach Region und Anbieter mehrere tausend Euro
Fazit: Diese Nebenkosten müssen Käufer einplanen
Insgesamt können die Nebenkosten zwischen 8 % und 15 % des Kaufpreises betragen!
Tipp: Berechnen Sie vor dem Kauf Ihre Gesamtkosten, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.
Benötigen Sie eine Beratung zum Immobilienkauf? Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie gerne!